Gebührender Abschied aus der Bayernliga
Mit Hochspannung hatten die Rot-Weißen die vergangenen Wochen der Partie gegen den direkten Verfolger und Liga-Neuling TSV Burgfarrnbach entgegengefiebert. Am Spieltag vergangenes Wochenende dann die große Überraschung. Zwei Auswärtszähler für die Rot-Weißen in Gerolzhofen und eine hauchdünne Heimniederlage der Fürther Damen gegen den TSV Ingolstadt-Nord besiegelten die vorzeitige Entscheidung um den Aufstieg in die dritte Bundesliga.
Und dennoch wollten sich die Rot-Weißen gebührend aus der Bayernliga verabschieden und natürlich aus Fairness den anderen Mannschaften gegenüber noch einmal eine konzentrierte Leistung abrufen. Die Gäste aus Burgfarrnbach reisten mit ganz anderen Ambitionen in die kleine Kegelmetropole an der Isar. Denn der zweite Tabellenplatz würde zur Teilnahme am DKBC-Pokal berechtigen. Und so entwickelte sich - obwohl ohne das ganz große Knistern in der Luft die erhoffte Zuschauerinvasion der Kegelhalle am Moosburger Stadtwald ausblieb - noch einmal ein spannender Schlagabtausch zwischen den beiden dominierenden Teams der Bayernliga-Saison 2009/10.
Die Rot-Weißen kamen recht gut aus den Startlöchern, verloren dann aber zusehends den roten Faden. Gusti Pichlmeier, erst vor wenigen Tagen in die Heimat zurückgekehrt, musste sich mit 423 Holz Gästespielerin Helga Kosi (457/153/1) geschlagen geben. Nicht wohl gesonnen war der Kegelgott Melanie Hoffman, die mit recht unglücklichen 411 Holz der Burgfarrnbacherin Claudia Heinrich, mit 411 Holz ebenfalls weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, Paroli bieten konnte. Für einen recht deutlichen Vorsprung sorgte aber Angelika Rasch, in der Rückrunde eine der großen Leistungsträgerinnen der Rot-Weißen. Mit 474 Holz gegen Christina Meier (412) brachte sie die Zuschauer in der Moosburger Kegelhalle und scheinbar auch ihre Teamkolleginnen in Fahrt.
Denn im zweiten Durchgang zeigten die Dreirosenstädterinnen dann noch einmal Kegelsport vom Feinsten. Marile Kastl (466) ging im Duell mit Claudia Morawietz (416) vor allem aufgrund ihrer tadellosen Abräumleistung (170/0) als klare Siegerin hervor. Nicht lumpen ließ sich aus Eva Kastl mit 466 Holz (309/157/2) gegen Melanie Pohl (447). Ein Duell auf Bundesliga-Niveau lieferten sich Claudia Anger und Gästespielerin Katja Spath. Beide kamen recht schlecht aus den Startlöchern, steigerten sich nach den ersten Wurf aber ganz gewaltig. So entschied die junge Gästespielerin den ersten Durchgang mit herausragenden 260 Holz gegen die schnittstärkste Rot-Weiße (253) für sich. Und obwohl Claudia Anger auch auf der zweiten Bahn eine ganz hervorragende Leistung zeigte, war die Burgfarrnbacherin an diesem Tage mit 507 Holz (323/184/0) eine Klasse für sich. Claudia Anger aber setzte mit 486 Holz (308/178/0) noch einmal ein Ausrufezeichen hinter eine ohnehin gelungene Saison! Mit 2726:2650 Holz entschieden die Rot-Weißen das Duell gegen den ärgsten Verfolger damit recht deutlich für sich.
Mit 34:10 Punkten und fünf Zählern Vorsprung vor der Konkurrenz haben sich die Rot-Weißen den Aufstieg in die dritte Bundesliga-Ost sicherlich redlich verdient. Zusammen mit den sportlich fairen und vorbildlichen Burgfarrnbacherinnen, die ihren zweiten Platz somit an einen der Verfolger abgeben mussten (28:16), feierten die Moosburger, die kleine Kegelsensation an der Isar und ließen die gelungene Saison am Buffet recht gemütlich ausklingen.
Am Abend die Nachricht, dass sich Dreiflüsse Bosna Passau mit einem 2644:2332-Erfolg über den Tabellenletzten und Absteiger aus der Bayernliga Gut Holz Karlstadt (und somit 28:16) den Titel des Vizemeisters gesichert hat. Die Germanen aus München unterlagen hingegen auswärts mit 2617:2569 Holz beim SKK ESV Plattling, der ja bereits den Moosburgern ein Bein im Aufstiegskampf gestellt hatte. Die Burgfarrnbacher Damen belegen damit mit 28:16 Punkten aufgrund des schlechteren direkten Vergleichs den dritten Platz hinter den Damen aus der Dreiflüssestadt Passau. Die Germanen aus der Landeshauptstadt folgen mit 26:18 Punkten auf Platz 4 punktgleich mit Siemens München-Ost.