H1 mit packendem Saisonfinale bei den Bayern
Einen entspannteren Saisonabschluss hätte sich das Landesliga-Team der Rot-Weißen (19:11) gewünscht.
Zwar entführten die Rot-Weißen beim Duell mit dem FC Bayern München I. mit 3450:3489 Holz und 3:5 MP beide Punkte von der Säbener Straße. Doch für die Bayern, mit denen die Dreirosenstädter seit der Vorbereitung zur Saison 2019/20 freundschaftlich verbunden sind, bedeutet die knappe Niederlage voraussichtlich den Abstieg aus der Landesliga-Ost.
Zu der "mißlichen" Situation im Saisonfinale kam es, weil mit der SpG Altmünchen/Alemannen das Tabellenschlusslicht auch das dritte Spiel in Folge gepunktet und sich mit 9:23 Zählern und 45 MP noch vor die Bayern (8:22 und 51 MP) geschoben hatte. Mit 3113:3224 Holz und 2:6 MP hatten sich die Altmünchner am Vortag recht klar beim SKC Lohhof durchgesetzt.
Doch das Team um Kapitän Sebastian Raspe, das für die Vizemeisterschaft nur noch einen MP erspielen musste, wollte die Saison maximal fair zu Ende bringen und so entwickelte sich im 72. und letzten Spiel der Saison 2021/22 ein äußerst spannender Schlagabtausch.
Die beiden Duelle im ersten Durchgang waren hart umkämpft und endeten jeweils mit 2:2 in Sätzen. Benedikt Kastl startete furios mit 169 Holz, kam auf den folgenden Bahnen aber nicht mehr auf dieses Niveau heran. Mit 590:587 Holz setzte sich der Rot-Weiße mit hauchdünnem Vorsprung gegen den tapfer kämpfenden Raphel Förg durch. Parallel unterlag Lukas Kufer seinem Kontrahenten Josip Siljeg ebenso knapp mit 573:577 Holz.
Mit einem mageren Holz Vorsprung wurde der zweite Durchgang an der Säbener Straße eingeläutet. Bei den Gastgebern kam Alois Rauchegger überhaupt nicht in Tritt und machte nach der ersten Bahn Platz für Robert Kopunovic. Felix Hohn nutzte die Chance und machte mit 587:516 Holz und 4:0 SP viel Boden gut. Parallel zeigte "Aushelfer" Johannes Klöble eine schöne Partie, musste letztendlich aber die Überlegenheit des Tagesbesten Thomas Westermaier mit 582:610 Holz und 1:3 SP anerkennen. Der Münchner blieb dabei ohne Fehlwurf und zeigte sowohl in die Vollen (402) als auch ins Abräumen (208) eine tolle Partie.
Bei 2:2 MP waren die Rot-Weißen damit schon um 42 Holz enteilt, doch die Gastgeber zeigten tolle Moral. Christoph Langer geriet gegen Thomas Stehr mit 0:3 Sätzen in Rückstand, konnte auf der letzten Bahn mit 166 Holz allerdings etwas Ergebniskosmetik betreiben. Mit 575:577 Holz und 1:3 SP unterlag der Franke, der seit dieser Saison die Rot-Weißen mit seiner großen Erfahrung unterstützt, knapp. Beim Duell zwischen Sebastian Raspe und Martin Simon lief es genau anders herum. Mit einem "Kunstwurf" stellte der Moosburger Kapitän auf 3:0 Sätze. Beim Münchner platzte der Knoten zwar zu spät, doch mit herausragenden 175 Holz (79/0) auf der letzten Bahn hatte er am Ende zumindest noch in Holz (583:582) das bessere Ende für sich.
Die Rot-Weißen setzten ihrer starken Saison, die ursprünglich den Klassenerhalt zum Ziel hatte, mit einer äußerst geschlossenen Mannschaftsleistung, einem weiteren Auswärtssieg und der Vizemeisterschaft die Krone auf. In 16 Partien erspielten sie 21:11 Zähler und 72 MP. Im Lager der Bayern war die Enttäuschung nach der hauchknappen wie unnötigen Niederlage natürlich riesengroß. Dennoch zeigten sich die Münchner als sehr faire Verlierer und tolle Gastgeber und ließen die Saison bei strahlendem Sonnenschein bis in den Abend hinein gemeinsam mit den Dreirosenstädtern ausklingen.
Mit ihrer jungen und gefestigten Truppe sollten die Rot-Weißen auch in der kommenden Saison eine gute Rolle in der Landesliga-Ost spielen können. Die Liga verlassen wird der TSV Milbertshofen als verdienter Aufsteiger in die Bayernliga. Aus der Bezirksoberliga steigt überraschend Altschaching Deggendorf (29:7) in die Landesliga-Ost auf und nicht die als klarer Titelfavorit gehandelte "Reserve" des Bundesligisten VfB Hallbergmoos (26:8 bei einer noch ausstehenden Partie).